1,4 Millionen Franken für die Wolfsforschung
Die NCCR-Forschenden Klaus Zuberbühler, Gwendolyn Wirobski (Universität Neuenburg) und Friederike Range (Veterinärmedizinische Universität Wien) haben einen WEAVE-Forschungsbeitrag in der Höhe von 1,4 Millionen Franken vom österreichischen Wissenschaftsfonds und dem Schweizerischen Nationalfonds erhalten. Ziel ist es, die Kommunikation und Kognition von Wölfen und Hunden zu erforschen.
Wölfe sind sehr soziale und kooperative Tiere. «In der Vergangenheit haben sich Forschende stark mit dem Heulen von Wölfen beschäftigt», sagt Gwendolyn Wirobski. «Obwohl das Heulen von Wölfen gut erforscht ist, gibt es überraschend wenig Erkenntnisse über die subtilen vokalen und visuellen Kommunikationsmittel, wie etwa Gesichtsausdrücke, die sie zur erfolgreichen Kooperation nutzen.» Mit ihrer Arbeit wollen die Forschenden mehr über die evolutionären Wurzeln der Sprache erfahren und dabei die übliche, primatenzentrierte Perspektive verlassen.

Ein Wolfswelpe im Tierpark Bern. © Anna Constantini
Dank dieses Beitrags können sie Beobachtungsstudien in Zoos und Wildparks durchführen, die dem neuen Netzwerk «Comparative Intelligence Research Infrastructure» (CIRI) des NCCR Evolving Language angeschlossen sind. Ergänzt wird dies durch experimentelle Forschung im Core Facility Wolf Science Center in Österreich. «Dieser Beitrag ermöglicht uns den Start unserer Arbeit mit Caniden – insbesondere Wölfen und Hunden – nachdem im letzten Jahr die SIG «Canid Cognition» innerhalb des NCCR Evolving Language gegründet wurde», erklärt Gwendolyn Wirobski.
Der erste Forschungsschwerpunkt liegt auf der Ontogenese kommunikativer Fähigkeiten bei Caniden – also wie sich die Fähigkeit zur Kommunikation im Laufe des Lebens eines Wolfs oder Hundes entwickelt (siehe Video unten mit einem neugeborenen Welpen). Der zweite Schwerpunkt ist das Verständnis darüber, wie erwachsene Caniden vor, während und nach der Lösung eines Problems kommunizieren – um Zeit und Raum zu koordinieren, Kooperationspartner zu gewinnen und Ergebnisse auszuhandeln. «Zudem vergleichen wir Wölfe mit ihren domestizierten Verwandten, den Hunden, um besser zu verstehen, wie der Domestikationsprozess und das Leben mit Menschen ihre kommunikativen Fähigkeiten beeinflusst haben könnten», ergänzt das Forschungsteam.