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Forschung

Evolution - Research, NCCR Evolving Language, National Centre of Competence in Research

Durch die Sprache unterscheidet sich der Mensch von allen anderen Spezies. Trotz aller Anstrengungen liegt ihre Entstehung allerdings immer noch im Dunkeln. Gleichzeitig durchläuft die Bedeutung der Sprache zurzeit eine radikale Veränderung, deren kulturelle, psychologische und evolutionäre Auswirkungen kaum abzusehen sind. Neue digitale Kanäle, allgegenwärtige Online-Wissensdatenbanken und die ständige Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz beeinflussen unsere kommunikative Umgebung und verändern die Art und Weise, wie wir Sprachen lernen und verwenden. Es bedarf dringend einer eingehenden Erforschung des Ursprungs und der Zukunft von Sprache. wodurch die Sprachwissenschaft essentiell für die Analyse anstehender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen wird.

Der NFS Evolving Language erforscht die Entstehung und die künftige Entwicklung der sprachlichen Kommunikation mit einem völlig neuen transdisziplinären Forschungsprogramm. Wir verstehen Sprache als System von Komponenten mit klar abgegrenzten evolutionären Pfaden und verwenden einen umfassenden vergleichenden Ansatz, um diese Pfade in Bezug auf Form und Funktion  entlang dreier thematischer Achsen zu untersuchen. Diese drei Forschungslinien werden durch transversale Taskforces (TTFs) ergänzt. Die TTFs stimulieren die interdisziplinäre Zusammenarbeit durch den Austausch von Methoden, Datenbanken, Technologien und Ausrüstung und durch die Lancierung von NFS-weiten Diskussionen über konzeptionelle und ethische Themen.

Thema 1: Dynamische Struktur von Sprache Wie und wann haben sich die Sprachstrukturen und ihre zeitliche Dynamik entwickelt? Wie werden diese Strukturen mit den neuen Technologien und Kommunikationsmitteln interagieren?

Thema 1 des NFS versucht, auf zwei Arten ein dynamisches Verständnis  sprachlicher Strukturen zu erlangen: Zum einen versucht es sprachliche  Struktur in biologisch plausiblen Begriffen zu modellieren. Zweitens soll es die generationenübergreifende Dynamik  sprachlicher Strukturen, d. h. ihre Ontongenese und Diachronie, erfassen. In der ersten Phase von Evolving Language werden sich drei Projekte mit wichtigen Aspekten sprachlicher Struktur befassen

Thema 2: Biologische Grundlagen von Sprache Welche biologischen Mechanismen ermöglichen die Sprechfähigkeit? Können und sollten wir mithilfe der Neurotechnologie in die Sprachfunktionen eingreifen?

Thema 2 behandelt Sprache als Produkt des Gehirns, als überaus komplexes Informationsverarbeitungssystem, das in biologisches Gewebe eingebettet ist. Sprache hat sich parallel mit dem schnellen Wachstum beider Hirnregionen, dem präfrontalen Cortex and dem hinteren Temporallappen, insbesondere in der linken Gehirnhälfte, entwickelt. Die übergeordnete Fragestellung des Themas 2 erweitert diese grundlegende evolutionäre Beobachtung, indem sie danach fragt, welche kognitiven Vorgänge und neuronalen Prinzipien die Entwicklung und die spezifischen Interaktionen dieser Hirnregionen begleitet haben, sodass es möglich wurde, bedeutungstragende und komplexe Lautäusserungen zu erzeugen und die quasi unendlichen Kombinationsmöglichkeiten von Sprache zu verarbeiten.

Theme 3: Social Cognition of Language What are the social cognitive mechanisms that underlie linguistic communication, both phylogenetically and ontogenetically? How did these mechanisms evolve and how will they change with artificial communicators?

Theme 3 investigates language as the product of social interaction between individuals. First, it seeks to identify the evolutionary drivers that pushed early hominids to transition from primate-like signalling to human-like linguistic communication. Second, it aims at exploring the future of language, notably the impact of machine language on natural languages and their developments. Machines are increasingly replacing social functions in both language acquisition and processing, but the impact of these developments on human linguistic behaviour is largely unknown.

Transversal Task Forces TTFs stimulate interdisciplinary collaboration by sharing methods, databases, technologies, and equipment and by fostering NCCR-wide discussions on conceptual and ethical issues.

The Transversal Task Forces (TTFs) address fundamental issues that are of concern to all projects. TTF leaders and staff will collaborate with project members on jointly developed solutions, publications, and outreach events, thus fostering interdisciplinary collaboration and mutual integration of knowledge.